Rhein-Neckar-Zeitung Nr. 263, 13.11.2024

Tanzt! Nicht nur zum eigenen Wohl

Die Serviceclubs Inner Wheel und Soroptimist trafen mit dem ersten „Women on the Dancefloor“-Event ins Schwarze
Von Ursula Brinkmann
Mosbach. Der Bedarf – besser: die Lust – scheint groß zu sein. Die Lust aufs Tanzen, am Feiern, am Miteinander, und zwar in rein weiblicher Form. Denn mit so einem Zulauf hatten die Frauen zweier Serviceclubs nicht gerecht. „Nicht in unseren kühnsten Träumen“, erzählten einige der Organisatorinnen im dichten Gedränge am Eingang des fideljo, wo sich ihre Geschlechtsgenossinnen ein rosa Band ums Handgelenk legen ließen: das Ticket für den ersten „Women on the Dancefloor“-Abend. 220 Eintrittskarten seien im Vorverkauf weggewesen und weitere 50 in fünf Minuten an der Abendkasse. Die Frauenorganisationen Inner Wheel Club Neckar-Odenwald und Soroptimist International Club Mosbach (IWC und SI) haben offenbar den Nerv der Zeit getroffen.
Erstmals haben sich die beiden Clubs für ein gemeinsames Event zusammengetan. Je drei Frauen aus beiden Organisationen haben das Tanzereignis ein halbes Jahr lang vorbereitet, bei der Veranstaltung packten dann weitere zwei Dutzend mit an. „Der Impuls kam von einer Idee, die Müttern das Tanzen und Feiern zu familienfreundlichen Zeiten ermöglicht“, berichtete Ulrika Eiworth (IWC) von dem sich seit zwei Jahren erfolgreich verbreitenden Konzept „Mama geht tanzen“. Im fideljo aber waren keineswegs nur Mütter willkommen. Die IWC- und SI-Frauen haben ihr eigenes Konzept gestrickt. Die Uhrzeit – Essen ab 18.30 Uhr in der fideljo-Gastronomie und Disco/Party ab 20 Uhr – passt vielen Frauen aller Altersstufen; Mitternacht war als Ende der Veranstaltung angekündigt gewesen. „Bis dahin war die Tanzfläche voll“, berichtet Eiworth.
Ihre Inner-Wheel-Kolleginnen Tanja Bauer und Tabitha Heinemann sowie Ute Schweer-Huy, Claudia Wenninger und Beatrice Hamberger von Soroptimist waren bei ihren Planungen von „100, vielleicht 150 Frauen“ ausgegangen. „Wir haben die Veranstaltung auf den Social-Media-Kanälen, in unseren Netzwerken, mit Flyern und Plakaten beworben“, sagte Tabitha Heinemann, „und im weiteren Verlauf der Vorbereitungen immer wieder angepasst.“ Das fideljo als Location bot sich aus vielen Gründen an; Tanja Bauer ist Ehrenamtskoordinatorin der Johannes-Diakonie und passenderweise auch Zumba-Trainerin. Als es um 20 Uhr losging, sorgte sie mit einer In-Line-Dance-Einlage für Stimmung auf dem Tanzparkett. Doch die ließ ohnehin nicht auf sich warten.
Schon am Eingang, an den Stehtischen, an den Bars sah frau überall kreisende Arme, wippende Beine, wiegende Hüften. „Hallo Mädels!“, rief Beatrice Hamberger wenig später von der Bühne in den Saal. Sie dankte für alle Unterstützung und betonte nochmals, wofür dieser Abend auch stand: „100 Prozent der Einnahmen sind für den guten Zweck.“ Dem sich weibliche Organisationen (wie auch ihre männlichen Pendants) in ihrem Selbstverständnis sowieso verschrieben haben, weil man und frau sich gemeinsam für das Wohl anderer einsetzt. Es spricht nichts dagegen, dass eine Aktion, eine Veranstaltung auch eine Wohltat für die Mitglieder und ihre Gäste sein darf, und so rief Hamberger den Frauen zu: „Habt einen geilen Abend. Tanzt!“
„Mega, super, cool“ fanden es die Gäste. Ausgelassene Stimmung herrschte nicht nur auf der Tanzfläche. Die Lautstärke war so austariert, dass die Beats einerseits das Stillstehen quasi unmöglich machten, sich die Frauen andererseits noch das eine oder andere zurufen konnten. Mit DJ Tomminger hatten die Clubfrauen einen erfahrenen Discjockey am Mischpult, der mit Tanzparty- und Charthits, mit Popsongs und Dancetracks, mit Latino und Rock dafür sorgte, dass die Tanzfläche von Anfang bis Ende stets voll war. So groß wie eben die Altersspanne der tanzenden Frauen – von U 20 bis Ü 70. Der Premierenerfolg beflügelt. Am 11. Oktober 2025 heißt es erneut: Women on the Dancefloor!

Den Nerv getroffen haben die Frauen der Serviceclubs Inner Wheel und Soroptimist mit ihrem ersten Frauen-Tanzevent im Mosbacher Kultur- und Begegnungszentrum fideljo. Die Fortsetzung ist schon geplant. Foto: Ursula Brinkmann


Rhein-Neckar-Zeitung Nr. 30, 06.02.2024

Erste Auszeichnung in der Region

Soroptimist International Mosbach überreichte das ,,Medienkompetenz-Siegel‘‘ ans NKG 
Mosbach. (pm/RNZ) Die bundesweite Auszeichnung ,,Medienkompetenz-Siegel‘‘ des Service-Clubs Soroptimist International Deutschland und des Vereins ,,Prävention 2.0.‘‘ ist nun auch in Mosbach angekommen. Ute Hess und Ulrike Erne-Barth überreichten im Namen des SI-Clubs Mosbach dieser Tage die begehrte Urkunde und das Siegel im Nicolaus-Kistern-Gymnasium an Schulleiter Jochen Herkert und sein Team. 
Um das Siegel zu erlangen, müssen folgende Bereiche dauerhaft an einer Schule etabliert sein und nachgewiesen werden: kreative Medienarbeit, nachhaltiger Jugendschutz, ehrenamtliche Medienscouts, digitale Ethik und begleitende Elternakademie. In allen Bereichen sammelte das NKG Punkte und konnte so das Siegel erwerben. Die Kosten in Höhe von 500 Euro wurden dabei komplett vom SI-Club Mosbach übernommen. 
Herkert war es ein besonderes Anliegen, dafür den Dank der Schulgemeinschaft auszusprechen und auch seinem Team um Dominik Diemer, Katharina Supp und der stellvertretenden Schulleiterin Elvira Horvath besonders zu danken. Supp berichtete bei der Übergabe von Videoprojekten und Podcasts im Deutschunterricht, um moderne Medien kreativ zu nutzen. Horvath lobte Schüler, die als Medienagenten Hilfestellungen beim Datenschutz und Cybermobbing geben. Ebenso sei es wichtig, digitales Wissen zu vermitteln, denn um die Vorteile nutzen zu können, müssen die Kinder wissen, wie sie sich vor Gefahren im Netz schützen. 
Weitere wichtige Bausteine am NKG sind in diesem Zusammenhang zum Beispiel die Medienbildungsstunden, die Geocaching-Aktionen, die Förderung von Schülerinnen im Mint-Bereich oder das Lions-Quest-Programm. Ute Hess und Ulrike Erne-Barth zeigten sich bei der Überreichung der Auszeichnung erfreut, mit dem NKG einen Partner gefunden zu haben, bei dem die nachhaltige Förderung bei der Verwendung digitaler Medien große Bedeutung hat. Das Medienkompetenz-Siegel gilt für drei Jahre. 

Ute Hess und Ulrike Erne-Barth überreichten das Medienkompetenz-Siegel samt Urkunde an NKG-Schulleiter Jochen Herkert und dessen Team.